In diesem Artikel wollen wir die Unterschiede zwischen MIG- und TIG-Schweißen vorstellen. Bevor wir damit beginnen, klären wir zuvor die Namenskonvention. Während im internationalen Sprachgebrauch TIG-Schweißen üblich ist, nennt sich dieses Verfahren in den deutschsprachigen Ländern WIG-Schweißen. Es handelt sich um das identische Verfahren, der Unterschied liegt lediglich in der Übersetzung des dabei verwendeten Schutzgases. Beim Schweißen werden Metalle durch Schmelzen miteinander verbinden. Dabei wird das Basismetall an der zu verbindenden Stelle aufgeschmolzen und nimmt das andere metallische Werkstück daran auf. Um die Schweißverbindung dauerhaft haltbar und stabil zu machen, wird beim Schweißen ein Füllstoff zugesetzt. Ist die Schweißstelle abgekühlt, so ist sie dauerhaft fest und belastbar. Je nach Methode kann dabei die Schweißstelle selbst belastbarer als die eigentlichen Basismetalle sein. Zum Schmelzen des Metalls kommen verschiedene Energiequellen zum Einsatz. Diese können eine Gasflamme, ein Lichtbogen, ein Laserstrahl, ein Elektronenstrahl, Ultraschall oder mechanische Reibung sein. Es existieren eine Reihe unterschiedlicher Schweißverfahren, wobei das MIG- und TIG-Schweißen die am häufigsten genutzten Verfahren sind. Beide Varianten verwenden einen Lichtbogen als Energiequelle zum Schweißen.
MIG-Schweißen Beim MIG-Schweißen wird an der Schweißstelle kontinuierlich Schweißdraht zugeführt, um sowohl das Basismetall als auch das Primärmetall zu erhitzen, zu schmelzen und schließlich miteinander zu verbinden. Dieser Prozess geschieht mithilfe eines Lichtbogens, der durch elektrischen Strom zwischen dem Schweißdraht und der Metalloberfläche geleitet wird. Der Lichtbogen schmilzt das Metall und hilft, eine hochfeste Schweißverbindung zu erzeugen. Beim MIG-Schweißen wird die mögliche Verunreinigung der Schweißnaht mit der Zufuhr eines inerten Schutzgases, üblicherweise Argon, verhindert. MIG-Schweißen kommt in erster Linie dann zum Einsatz, wenn Metalle wie Weichstahl, Edelstahl und Aluminium zu verbinden sind. Es ist unabhängig von der Dicke der Metalle und kann sowohl für dünne Metallbleche als auch für schwere Bauplatten verwendet werden. TIG-Schweißen Das TIG- (WIG) Schweißen ist ein halb automatischer Prozess, der vom Schweißer gesteuert wird. Im Gegensatz vom MIG-Schweißen findet hier keine automatische Zufuhr von Schweißdraht statt. Vielmehr wird ein Wolframstab genutzt, der beim Schweißen selbst keine dauerhafte Verbindung mit den zu schweißenden Metallen eingeht. Der Drahtvorschub erfolgt hierbei von Hand. Der Vorteil dieser Methode liegt in der Sauberkeit und Präzision der Schweißnaht. Wie beim MIG-Schweißen wird auch hier ein Inertgas genutzt, um Verunreinigungen zu vermeiden, meist Argon oder Helium. Die manuelle Arbeit beim TIG-Schweißen setzt hohe Fähigkeiten des Schweißers voraus. Sind diese vorhanden, so produziert diese Schweißmethode qualitativ bessere und stärkere Verbindungen. Das TIG-Schweißen kommt meist dann zum Einsatz, wenn es sich um kleine Schweißverbindungen handelt, bei denen hohe Präzision erforderlich ist. Dünne Bleche aus Weichstahl, Edelstahl und Aluminium lassen sich mit beiden Prozessen schweißen. Für das Schweißen von Titan, Kupfer, Messing und Chromverbindungen kann jedoch nur das TIG-Schweißen genutzt werden. MIG- oder TIG-Schweißen? Welches Schweißverfahren letztendlich eingesetzt wird, hängt von den zu verbindenden Metallen, deren Dicke und den Anforderungen an die Schweißnaht ab. Das TIG-Schweißen liefert qualitativ bessere Ergebnisse, ist jedoch nur für dünne Bleche geeignet und setzt eine gute Ausbildung und Erfahrung des Schweißers voraus. Comments are closed.
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