Im englischsprachigen Raum ist das TIG Schweißen die Bezeichnung für das eigentliche WIG Schweißen. Das Wolfram-Inertgasschweißen, also das WIG Schweißen stammt aus Amerika und war früher bekannt unter der Bezeichnung Argonarc-Schweißen. Heute wird es TIG Schweißen genannt, wegen des englischen „tungsten“ für Wolfram. Das TIG Schweißverfahren erhielt in der Vergangenheit große Konkurrenz durch den MIG-/MAG-Prozess und die davon abgeleiteten Verfahren. Durch diese Verfahren erhöht sich die Produktivität drastisch und zwar ohne Kompromisse in der Qualität. Der TIG-Prozess ist für viele Anwendungen, trotz der geringeren Abschmelzleistung und langsameren Schweißgeschwindigkeit, nach wie vor Garant für die beste Qualität. Durch die Innovationen am Stromquellen-Sektor hat das TIG Schweißen jetzt noch bessere Zukunftschancen.
Das TIG Schweißen zählt zu den Schmelzschweißverfahren. Der notwendige Strom wird beim Verschweißen des Werkstückes über eine Wolfram-Elektrode zugeführt. Diese temperaturbeständige, nicht abschmelzende Wolfram-Elektrode ist der wichtigste Bestandteil eines WIG-Schweißbrenners. Die Gasströmung schützt das aufgeschmolzene Metall vor dem Einfluss von Sauerstoff. Die Düse mit dem Schutzgas ist rund um die Wolframelektrode angeordnet. Diese Gasströmung gewährleistet damit auch die Zähigkeit und die gebotene Festigkeit des Schweißguts. Die Edelgase Helium, Argon oder Gemische daraus dienen als Schutzgase. Wasserstoff kommt selten zum Einsatz. Das meist verwendete Schutzgas ist Argon. Der Schweißer kann beim WIG Schweißen die Menge des Schweißzusatzes und die Stromstärke abstimmen. Der Schweißzusatz wird beim WIG Schweißen, Tropfen für Tropfen oder fortdauernd zugeführt.
Dieses vielseitige Verfahren kann sich bei allen schweißbaren Materialien und Anwendungen verwenden. Das Haupt-Anwendungsgebiet sind Aluminiumlegierungen, Nickellegierungen und rostfreie Stähle. Der stabile und konzentrierte Lichtbogen sorgt für eine ebene Naht, ohne Schlacke oder Spritzer und für eine hohe Qualität der Schweißmaterialien. Beim TIG Schweißen wird zwischen zwei Varianten unterschieden. Die erste Variante ist das Schweißen mit Gleichstrom. Diese Art wird am häufigsten angewendet. Die Wolfram-Elektrode liegt dabei auf dem Minuspol. Diese Form des Schweißens verwendet sich zum Verbinden von Nichteisenmetallen oder legierten Stählen. Zweite Variante ist das Schweißen mit Wechselstrom. Diese Art des Schweißes verwendet sich zum Verbinden von Leichtmetallen wie Magnesium und Aluminium. Hierbei wird die Oxidschicht aufgebrochen. In Ausnahmefällen werden auch Leichtmetalle mit Gleichstrom geschweißt. Dabei liegt die Elektrode am Pluspol. TIG Schweißen wendet sich meistens bei dünnen Blechen, aber es kann auch bei normalen Stahlblechen zum Einsatz kommen.
Vorteile dieses Verfahrens sind, dass beim Verwenden der inerten Gase Helium und Argon keine Schlacke entstehen. Dieses Schweißverfahren ist auch sehr schnell. Aufgrund der kurzen Hitzeeinwirkung wird das Material kaum verformt. Der Nachteil ist, dass dieses Schweißverfahren sehr windanfällig ist. TIG Schweißen kann aus diesem Grund nicht im Freien angewendet werde. Das Schutzgas kann durch Windeinwirkung weggeweht werden, was zur einer verstärkter Oxidierung der Schweißnaht führt. Unter Schutzgas geschweißte Nähte haben eine bessere Haltbarkeit als solche Schweißnähte.